Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Er ist für die Erfüllung der meteorologischen Erfordernisse aller Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche in Deutschland zuständig. Die Aufgaben der Behörde basieren auf einem gesetzlichen Informations- und Forschungsauftrag und umfassen folgende Bereiche:
- die tägliche Wettervorhersage
- Unwetterwarnungen
- die Überwachung des Klimas in Deutschland
- die Bewertung von Klimaveränderungen
- die Beratung in Sachen Klimaanpassung
Der DWD besitzt weltweit eines der dichtesten und modernsten Messnetze: In mehr als 180 hauptamtlichen Wetterwarten und -stationen sowie rund 1.850 ehrenamtlich betreuten Messstationen sind ca. 2.500 Mitarbeiter tätig. An 48 Standorten wird außerdem die Radioaktivität in Luft und Niederschlägen gemessen. Ergänzt werden die so erhobenen Daten noch mit 17 hochmodernen Wetterradargeräten, den Daten der meteorologischen Satelliten im All und den Daten von mehr als 7.000 Wetterballon-aufstiegen im Jahr.
Diese Daten werden empfangen, verarbeitet, gespeichert und für Klimaforscher, Wirtschaft, Medien und Behörden, Katastrophenschutz, Wetter- und Klimaforscher und Bevölkerung aufbereitet. So entstehen zum Beispiel Straßenwettervorhersagen im Winter, Sicherheitshinweise in Luft- und Schifffahrt sowie Empfehlungen und Prognosen für langfristige Planungen im Bauwesen, die Nutzung regenerativer Energien oder die Wasserwirtschaft. Der DWD berät Kommunen, Länder und Bundeseinrichtungen dahingehend, wie diese sich frühzeitig und richtig auf den Klimawandel einstellen können.
Im Gesetz über den Deutschen Wetterdienst (DWD-Gesetz, § 4 Aufgaben) ist festgelegt, dass der DWD auch für „die Analyse und Vorhersage der meteorologischen und klimatologischen Vorgänge sowie die Analyse und Projektion des Klimawandels und dessen Auswirkungen“ zuständig ist.
In Regensburg betreibt der DWD eine Wetterwarte (DWD Station 10776 REGENSBURG), seit 1978 befindet diese sich in der Riesengebirgstraße am Sallener Berg. Die in dieser Station erhobenen Daten zeichnen für die Stadt Regensburg folgendes Bild: Der Mittelwert der Lufttemperatur liegt für den Gesamtzeitraum bei 8,6°C. Dieser Wert wurde während der ersten dreißig Jahre selten überschritten – anschließend sind Jahresmittelwerte oberhalb des Gesamtmittels die Regel. Die Temperaturveränderung ist hier nicht nur auf klimatische Veränderungen zurückzuführen. Die zunehmende Verstädterung und Bebauung im Umfeld der Wetterwarte führt ebenfalls zu einem Anstieg der Temperatur.
Vor 1990 gab es keinen Jahresmittelwert oberhalb von 9°C, danach wurde der Wert in 12 Jahren überschritten. Allein diese wenigen Zahlwerte machen deutlich, dass die Jahresmitteltemperatur während der vorliegenden Messreihe deutlich angestiegen ist. Die Entwicklung lässt sich mit Hilfe der linearen Regression verdeutlichen. Zu Beginn der Geraden sind es 7,8°C, 61 Jahre später liegt der Wert bei 9,4°C. Die Regression zeigt somit eine Temperaturzunahme in 1,6°C in 61 Jahren, was einer Erwärmung von 0,26°C pro Jahrzehnt oder von 2,6°C in 100 Jahren entspricht.
Quelle: Klimagutachten der Stadt Regensburg 2014, s. Station 5 und Der Deutsche Wetterdienst, ein Kurzporträt: https://www.youtube.com/watch?v=Fe93yCDXMT8;.